Berufsanerkennung wird digital – und was das für Pflegekräfte aus Drittstaaten bedeutet

Einleitung: Der lange Weg zur Anerkennung

 

Deutschland braucht Pflegekräfte – und der Bedarf wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Besonders gefragt sind Fachkräfte aus Drittstaaten, etwa aus Indien, den Philippinen oder Mexiko. Doch bevor sie in einem deutschen Krankenhaus oder Pflegeheim arbeiten dürfen, müssen sie einen langen und oft mühsamen Weg gehen: den der Berufsanerkennung.

Bislang ist dieser Weg für viele eine echte Hürde – mit Papierbergen, Wartezeiten und komplizierten Verfahren. Umso wichtiger ist die geplante Reform der Bundesregierung, die eine digitale Anerkennung der Berufe ermöglichen soll. Damit könnte vieles einfacher, schneller und transparenter werden.

 

 

In diesem Beitrag erklären wir, was sich politisch ändern soll – und wie wir bei people2help internationale Pflegekräfte schon heute dabei unterstützen, ihren Weg nach Deutschland erfolgreich zu gestalten.

 

Hinweis: Die geplanten gesetzlichen Reformen sind nicht Teil unseres AMIF-geförderten Projekts. Unsere Maßnahmen erfolgen unabhängig davon, werden aber durch solche Entwicklungen sinnvoll ergänzt.

 

 

Der Status quo: Ein Verfahren mit vielen Baustellen

 

Wer seinen Pflegeberuf außerhalb der EU gelernt hat, muss ihn in Deutschland anerkennen lassen. Das Problem: Je nach Bundesland gelten andere Regeln. Die Verfahren sind meist analog, viele Dokumente müssen übersetzt und per Post eingereicht werden. Rückmeldungen dauern Monate.

Für Fachkräfte bedeutet das: warten, hoffen, oft auch bangen. Für Arbeitgeber: Planungsunsicherheit und zusätzliche Bürokratie.

Diese Herausforderungen kennen wir bei people2help aus erster Hand. Viele unserer Pflegekräfte erleben diese Unsicherheiten direkt – trotz aller Vorbereitung im Herkunftsland.

 

Ein politischer Neustart: Die geplante Digitalisierung

 

Im Sommer 2024 hat das Bundeskabinett eine Reform angekündigt: Die Berufsanerkennung soll bundesweit digitalisiert werden – vor allem für sogenannte reglementierte Berufe wie Pflege, Medizin, Physiotherapie oder Hebammenwesen.

 

Was geplant ist:  

  • Ein zentrales Online-Portal für alle Anerkennungsverfahren

  • Digitale Einreichung von Dokumenten – z. B. Zeugnisse, Sprachzertifikate, Übersetzungen

  • Klare Zuständigkeiten: Das System soll automatisch ermitteln, welche Behörde zuständig ist

  • Verbindliche Bearbeitungsfristen

  • Mehrsprachige Benutzeroberfläche: Unterstützung u. a. in Englisch, Spanisch oder Hindi

 

Ziel ist ein nachvollziehbares, nutzerfreundliches Verfahren, das für Transparenz und Planbarkeit sorgt – sowohl für Pflegekräfte als auch für Arbeitgeber.

 

Wichtig: Die Umsetzung dieser Reform ist für die Jahre 2025/2026 geplant. Sie ist noch nicht in Kraft – aber ein entscheidender Schritt für die Zukunft.

 

Was das für Pflegekräfte aus Drittstaaten bedeuten könnte

 

Für viele Pflegekräfte aus Indien, den Philippinen oder Kolumbien könnte die Reform ein Wendepunkt sein. Besonders positiv:

  • Weniger Unsicherheit: Klare Prozesse statt unübersichtlicher Abläufe

  • Mehr Transparenz: Einsehbarer Bearbeitungsstatus online

  • Kürzere Wartezeiten: Fristen schaffen Verbindlichkeit

  • Einheitlichkeit: Schluss mit 16 unterschiedlichen Anerkennungssystemen

Für Pflegekräfte, die sich aus dem Ausland bewerben, verbessert das nicht nur die Planbarkeit – es erhöht auch die Motivation, sich für Deutschland als Arbeitsort zu entscheiden.

 

Unsere Arbeit im AMIF-Projekt: Begleitung von Anfang an

 

Bei people2help begleiten wir Pflegekräfte bereits vor der Einreise nach Deutschland. Unser Projekt „Pflegefachkräfteeinwanderung aus Indien“ wird im Rahmen des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds 2021–2027 (AMIF) kofinanziert durch die Europäische Union.

 

Unser Ziel:

 

Pflegekräfte so vorzubereiten, dass sie gut ausgebildet, sprachlich fit und kulturell sensibilisiert nach Deutschland kommen – und sich schnell integrieren können.

 

Unsere Maßnahmen im Herkunftsland:

 

  • Deutschkurse (B1 für Auszubildende, B2 für Fachkräfte) in eigenen Sprachschulen in Indien

  • Beratung & Onboarding: Bewerbung, Fachbegriffstraining, Anerkennungsverfahren

  • Interkulturelle Schulungen: Leben und Arbeiten in Deutschland

  • Digitale Lernplattformen: ortsunabhängiges Lernen – auch mobil

  • Erstintegration nach Einreise: Drei Monate begleitete Ankunft in Deutschland

Diese Angebote erfolgen im Rahmen des AMIF-geförderten Projekts und sind klar auf die Zielgruppe Drittstaatsangehöriger ausgerichtet.

 

Abgrenzung zu politischen Maßnahmen

 

Die in diesem Beitrag beschriebenen politischen Maßnahmen zur Digitalisierung der Berufsanerkennung sind keine Projektbestandteile unseres AMIF-geförderten Vorhabens. Unsere Aufgabe liegt in der Vorintegration und Erstbegleitung – nicht in der Gestaltung von Gesetzgebung oder Behördenverfahren.

Wir beobachten politische Entwicklungen jedoch genau und beziehen sie in unsere strategische Weiterentwicklung ein. Unser Ziel: Unsere Angebote so aufzustellen, dass sie anschlussfähig an neue Rahmenbedingungen bleiben – zum Beispiel durch:

  • Verbesserung digitaler Bewerbungsprozesse

  • Partnerschaften mit Anerkennungsstellen

  • Beratung von Arbeitgebern zum aktuellen Rechtsstand

 

Chancen für Arbeitgeber in Deutschland

 

Auch Pflegeeinrichtungen, Kliniken und Träger profitieren von unserem Ansatz – und perspektivisch von der Reform:

1. Planungssicherheit  

  • Mit festen Verfahren und klaren Fristen wird es einfacher, mit realistischen Eintrittsdaten zu kalkulieren.

2. Weniger Verwaltungsaufwand  

  • Ein digitales System erleichtert den Austausch von Dokumenten, reduziert Nachfragen und spart Ressourcen.

3. Mehr Bewerbungen  

  • Ein transparentes Verfahren stärkt das Vertrauen ausländischer Fachkräfte – Deutschland wird im Wettbewerb um Talente attraktiver.

people2help bietet hier schon heute konkrete Unterstützung – zum Beispiel durch vollständige Dokumentation und strukturierte Vorbereitung aller Unterlagen für die Anerkennung.

 

Blick nach vorn: Unsere Vision

 

Die Digitalisierung ist kein Allheilmittel – aber ein zentraler Baustein, um Fachkräftegewinnung fairer, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Unser langfristiges Ziel ist:

 

Ein integrierter Prozess – vom Sprachkurs im Herkunftsland bis zur Anerkennung und Arbeitsaufnahme in Deutschland.

 

Wir glauben, dass ein digitales, barrierefreies und standardisiertes Anerkennungssystem Teil einer modernen Fachkräftestrategie sein muss. Das erfordert technologische Lösungen – aber vor allem Zusammenarbeit und Transparenz.

 

Fazit: Weniger Papier, mehr Perspektiven

 

Die geplante Digitalisierung der Berufsanerkennung ist ein wichtiges politisches Signal – und sie ergänzt unsere Arbeit ideal.

Für Pflegekräfte heißt das: weniger Unsicherheit, mehr Klarheit.

Für Arbeitgeber: mehr Struktur, weniger Bürokratie.

Für uns als Brückenbauer: neue Möglichkeiten, um Fachkräfte noch zielgerichteter zu begleiten.

 

people2help – wir bringen Menschen in Bewegung.

 


 

Pflichtangaben (gem. AMIF-Vorgabe)  

 

Dieses Projekt wird im Rahmen des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds 2021–2027

kofinanziert durch die Europäische Union.

 

 

 

 

Bild von Thorsten Pritz

Thorsten Pritz

Experte für Integration internationaler Fachkräfte
Mentoring & Ressources

 

🟡   We are people2help.  

 

Wir helfen indischen Pflegekräften, Deutsch zu lernen, in Deutschland anzukommen und ihren Traumberuf mit Kompetenz und Herz auszuüben.

Ob Sprachkurs, Anerkennung oder Orientierung im Alltag – wir begleiten dich persönlich und zuverlässig auf jedem Schritt deines Weges.

 

📍 people2help gGmbH

Kolonnenstraße 8

10827 Berlin

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