Sicherheit von Anfang an
In Indien ist es oft normal, dass man Arztbesuche privat bezahlt oder eine Zusatzversicherung braucht. In Deutschland ist das ganz anders: Hier ist jede Person krankenversichert – automatisch.
Das bedeutet: Sobald du in Deutschland deine Arbeit als Pflegekraft beginnst, bist du abgesichert. Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte, Medikamente – alles wird von deiner Krankenversicherung übernommen.
Für dich heißt das: Gesundheit ist kein Luxus, sondern ein Recht.
1. Gesetzliche und private Krankenversicherung
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Alle Arbeitnehmer*innen sind automatisch in der GKV versichert.
Die Beiträge hängen von deinem Einkommen ab. Du zahlst ca. 7,3 %, dein Arbeitgeber übernimmt den gleichen Anteil – zusammen etwa 14,6 %.
Familienangehörige ohne eigenes Einkommen (z. B. Kinder, Ehepartner) sind oft kostenlos mitversichert.
Die Leistungen sind für alle gleich – egal wie viel du verdienst.
Private Krankenversicherung (PKV)
Nur möglich für Menschen mit hohem Einkommen, Selbstständige oder bestimmte Berufsgruppen.
Beiträge richten sich nach Alter, Gesundheit und Leistungsumfang – nicht nach Einkommen.
Oft gibt es Extras wie kürzere Wartezeiten oder Einzelzimmer im Krankenhaus.
Kinder und Ehepartner müssen jeweils extra versichert werden.
Für dich als internationale Pflegekraft gilt: Du startest automatisch in der gesetzlichen Krankenversicherung. Das ist sicher, fair und transparent.
2. Wie läuft ein Arztbesuch in Deutschland ab?
Der Hausarzt als erste Anlaufstelle
Wenn du krank wirst, gehst du zuerst zu deinem Hausarzt (Allgemeinarzt). Dort bekommst du:
Erste Diagnose
Medikamente oder Rezepte
Falls nötig: eine Überweisung zu einem Facharzt (z. B. Kardiologe, Hautarzt).
Termin oder einfach hingehen?
Meistens rufst du vorher an, um einen Termin zu vereinbaren.
Bei akuten Problemen kannst du aber auch ohne Termin hingehen – Hausärzte sind darauf eingestellt.
In dringenden Fällen gibt es außerdem die Notfallnummer 116 117, um Ärzte außerhalb der Öffnungszeiten zu erreichen.
Kosten? Keine!
Wenn du gesetzlich versichert bist, zahlst du nichts beim Arztbesuch. Du musst nur deine Krankenversicherungskarte vorzeigen.
3. Vergleich zu Indien
In Indien ist die Situation oft sehr unterschiedlich:
Viele Menschen zahlen Arztbesuche direkt aus eigener Tasche.
Krankenversicherungen sind vorhanden, aber nicht für alle zugänglich.
Es gibt keine Garantie, dass alle Menschen abgesichert sind.
Fachärzte sind nicht immer leicht erreichbar – besonders auf dem Land.
In Deutschland dagegen gilt:
Niemand bleibt ohne Versicherung.
Jede Person hat Zugang zu medizinischer Versorgung.
Kosten werden von der Versicherung übernommen – nicht vom Patienten selbst.
Für dich als Pflegekraft bedeutet das: Du kannst dich auf deine Arbeit konzentrieren, ohne dir Sorgen um Arztrechnungen zu machen.
4. Vorteile der gesetzlichen Krankenversicherung
Sicherheit: Jederzeit abgesichert, egal ob du krank wirst oder einen Unfall hast.
Familienfreundlich: Kinder und Ehepartner oft kostenlos mitversichert.
Transparenz: Klare Regeln, keine versteckten Kosten.
Verlässlichkeit: Ärzte, Krankenhäuser und Medikamente sind bundesweit abgedeckt.
5. Tipps für internationale Pflegekräfte
Such dir schnell einen Hausarzt in deiner Nähe. Er ist dein erster Ansprechpartner.
Nimm deine Versichertenkarte immer mit – sie ist dein „Schlüssel“ zur medizinischen Versorgung.
Nutze die Hausarztfunktion: Erst dort hingehen, bevor du zum Facharzt gehst. So sparst du Zeit und Wege.
Notiere dir die Nummer 116 117 – für dringende Fälle außerhalb der normalen Öffnungszeiten.
Mach dir keine Sorgen um Kosten: Alles Notwendige übernimmt die Versicherung.
Fazit: Krankenversicherung in Deutschland – ein starkes Fundament
Die deutsche Krankenversicherung ist ein großer Unterschied zu Indien. Hier bist du von Anfang an abgesichert – egal ob beim Hausarzt, im Krankenhaus oder beim Spezialisten.
Für dich als Pflegekraft bedeutet das: Mehr Sicherheit, weniger Sorgen und eine solide Basis, um in Deutschland wirklich anzukommen.

Thorsten Pritz
Experte für Integration internationaler Fachkräfte
Mentoring & Ressources