Indische Pflegeabschlüsse anerkennen lassen: Dein Schritt-für-Schritt-Leitfaden für Deutschland

Indische Pflegekräfte sind in Deutschland sehr gefragt — gerade wegen ihrer Ausbildung, Motivation und Praxisnähe. Doch bevor du in Deutschland als examinierte Pflegekraft arbeiten kannst, musst du deinen Abschluss anerkennen lassen.

 

Das sogenannte Anerkennungsverfahren prüft, ob deine Ausbildung den deutschen Standards entspricht. In diesem Beitrag erfährst du ganz konkret, wie das Anerkennungsverfahren abläuft, welche Unterlagen nötig sind, wie du Übersetzungen und Beglaubigungen organisierst und bei welcher Behörde du dich melden musst.

 

1. Warum ist die Anerkennung überhaupt nötig?  

 

In Deutschland darf der Beruf „Pflegefachkraft“ nur mit einer staatlich anerkannten Ausbildung ausgeübt werden. Weil Ausbildungssysteme weltweit unterschiedlich sind, vergleicht die zuständige Behörde deine Qualifikation mit der deutschen Ausbildung. So soll sichergestellt werden, dass du über vergleichbare Kenntnisse und Fähigkeiten verfügst.

 

2. Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anerkennung  

 

Schritt 1: Beratung und Erstinformation einholen  

 

✅ Kontaktiere eine Beratungsstelle — zum Beispiel das IQ Netzwerk Anerkennungsberatung oder die Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung (ZSBA).

✅ Informiere dich, welches Verfahren für dich gilt (z.B. Anerkennung im Pflegebereich nach Pflegeberufegesetz).

✅ Lass prüfen, ob du im Ausland schon Berufserfahrung nachweisen kannst.

 

Schritt 2: Zuständige Anerkennungsbehörde finden  

 

Die Anerkennung läuft über die sogenannten Anerkennungsstellen der Bundesländer. Für Pflegefachkräfte ist meist das jeweilige Landesprüfungsamt oder die zuständige Regierungsbehörde verantwortlich. Beispiele:

  • Nordrhein-Westfalen: Bezirksregierung Münster, Abteilung Gesundheitswesen

  • Bayern: Regierung von Oberbayern

  • Baden-Württemberg: Regierungspräsidium Stuttgart

 

👉 Du findest die genaue Adresse unter:

anabin.kmk.org oder auf den Seiten der Landesregierungen.

 

Schritt 3: Unterlagen zusammenstellen  

 

Folgende Dokumente werden üblicherweise benötigt:

 

✅ Schulabschlusszeugnis (z.B. Higher Secondary Certificate)

✅ Ausbildungszeugnis (GNM oder B.Sc. Nursing)

✅ Urkunde über den Berufsabschluss

✅ Praktikumsnachweise oder Arbeitszeugnisse

✅ Reisepass

✅ aktueller Lebenslauf

✅ Nachweise über Sprachkenntnisse (mindestens B1, besser B2)

 

Alle Dokumente müssen in beglaubigter Kopie vorgelegt werden.

 

Schritt 4: Übersetzungen und Beglaubigungen  

 

✅ Deine Unterlagen müssen in deutscher Sprache eingereicht werden.

✅ Nutze dazu einen vereidigten Übersetzer in Indien oder in Deutschland.

✅ Zusätzlich brauchst du eine Beglaubigung der Originalzeugnisse. Die deutschen Behörden akzeptieren dafür meist:

  • Notarielle Beglaubigung

  • Apostille (z.B. über indische Behörden ausgestellt)

 

Schritt 5: Antrag stellen  

 

✅ Reiche alle Unterlagen bei der zuständigen Anerkennungsstelle ein

✅ Zahle die Bearbeitungsgebühr (meist 100–600 Euro, abhängig vom Bundesland)

✅ Wartezeit: oft 2–6 Monate, je nach Behörde und Auslastung

 

Schritt 6: Defizitbescheid und Anpassungslehrgang  

 

Wenn deine Ausbildung nicht vollständig gleichwertig ist, bekommst du einen Defizitbescheid. Das heißt: dir fehlen einige Inhalte im Vergleich zur deutschen Pflegeausbildung.

 

Du kannst dann wählen zwischen:

  • Kenntnisprüfung (praktische + theoretische Prüfung)

  • Anpassungslehrgang (praktische Weiterbildung in Deutschland)

 

Beides führt nach erfolgreichem Abschluss zur vollen Anerkennung als Pflegefachkraft.

3. Zuständige Behörden – eine Übersicht  

 

Damit du nicht den Überblick verlierst, hier ein paar Anlaufstellen:

 

IQ Netzwerk Anerkennungsberatung

www.netzwerk-iq.de

 

Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung (ZSBA)

www.anerkennung-in-deutschland.de

 

✅ Anerkennungsfinder

www.anerkennung-in-deutschland.de

 

4. Häufige Fragen  

 

„Muss ich vorab schon in Deutschland sein?“

Nein. Du kannst das Anerkennungsverfahren auch vom Ausland aus starten. Viele beantragen parallel ein sogenanntes Anerkennungsvisum, um die letzten Schritte in Deutschland zu absolvieren.

 

„Wie lange dauert die Anerkennung?“

Rechne mit 2–6 Monaten ab vollständiger Einreichung aller Unterlagen.

 

„Welche Sprachkenntnisse sind Pflicht?“

Mindestens B1, besser B2. Für die Kenntnisprüfung in vielen Bundesländern ist B2 inzwischen Standard.

 

„Kann people2help mir dabei helfen?“

Ja — wir beraten dich gerne individuell, begleiten dich bei allen Anträgen und helfen dir, Übersetzungen und Termine zu organisieren.

 

Fazit  

 

Das Anerkennungsverfahren klingt auf den ersten Blick komplex — aber mit guter Vorbereitung und der richtigen Unterstützung schaffst du es. Deutschland bietet dir danach nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern auch eine langfristige Perspektive.

 

👉 people2help steht dir bei jedem Schritt zur Seite — von der Anerkennung über Sprachförderung bis hin zur Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche.

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Quellen & weiterführende Links

 

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